Massa Marittima: Ein toskanisches Juwel voller mittelalterlicher Pracht
Massa Marittima, ein malerisches Städtchen in der Toskana, hat mich im Jahr 2021 sofort in seinen Bann gezogen. Besonders beeindruckt hat mich die Atmosphäre der Piazza Garibaldi, dem Herzstück der Altstadt. Der Platz ist umgeben von historischen Gebäuden. Er strahlt eine stille Erhabenheit aus, die den Besucher unweigerlich gefangen nimmt.
- Die Frontseite der Kathedrale San Cerbone
- Palazzo dei Conti di Biserno am Piazza Garibaldi
- Palazzo del Podestà (13. Jahrhundert, heute Archäologisches Museum)
- Piazza Garibaldi
- Campanilie der Kathedrale San Cerbone
- Palazzo del Podestà (13. Jahrhundert, heute Archäologisches Museum)
- Tierköpfe am und über dem Portal der Kathedrale San Cerbone
- In der Kathedrale San Cerbone findet man Ruhe
- DIe Kuppel der Kathedrale San Cerbone
- Ein Relief im Boden der Kathedrale San Cerbone
- Ein Seitenaltar in der Kathedrale San Cerbone
- Chorgebänk in der Kathedrale San Cerbone
- Der Sarkophag des Cerbonius
- Heiligenfigur
- Madonna mit Kind in einer Seitenkapelle
- Im Inneren der Kathedrale San Cerbone
- Skulpturen
- Skulptur eines Bischofs rechts von der Kathedrale San Cerbone
- San Cerbone durchs Lensbaby
- Portal von San Cerbone
Ein architektonisches Juwel und unübersehbarer Mittelpunkt des Platzes ist die Kirche San Cerbone. Diese beeindruckende frühromanische Kirche, deren Bau im 11. Jahrhundert begann, wurde im 13. Jahrhundert im gotischen Stil erweitert. Die Schlichtheit ihres Grundrisses zeugt von einer Zeit, in der religiöse Bauwerke mit klaren, funktionalen Linien gestaltet wurden. Betritt man das Innere der Kirche, umfängt einen sofort eine spürbare Ruhe. Die Rundbögen und die runden Gewölbe schaffen eine Atmosphäre der Besinnung und des Rückzugs. Die massiven Steinwände lassen die das Licht nur durch schmale Fenster einfallen. Das verstärkt den Eindruck eines Ortes, der dem weltlichen Treiben entrückt ist.
Eine Besonderheit, die San Cerbone von anderen Kirchen unterscheidet, ist ihre ungewöhnliche Ausrichtung. Statt parallel zum Platz zu stehen, ist sie diagonal ausgerichtet. Diese architektonische Eigenart ist einmalig und verleiht der Kirche und dem gesamten Platz eine besondere Dynamik. Es ist, als würde die Kirche ihre eigene Achse schaffen und damit den Raum auf subtile Weise strukturieren.
Ein weiteres faszinierendes Highlight von Massa Marittima ist das Wandgemälde L’Albero della Fecondità („Der Baum der Fruchtbarkeit“), das sich in der Città Vecchia befindet. Dieses außergewöhnliche Fresko, das aus dem 13. Jahrhundert stammt, wurde erst im Jahr 2000 bei Restaurierungsarbeiten entdeckt und hat seither großes Interesse auf sich gezogen. Das Bild zeigt einen üppigen Baum, an dem statt gewöhnlicher Früchte mehrere Phallussymbole hängen. Unter dem Baum sind Frauen dargestellt, die nach den symbolträchtigen Früchten greifen, was dem Bild eine unerwartet freizügige und humorvolle Note verleiht. Das Fresko, das möglicherweise als satirisches oder rituelles Symbol gedacht war, bietet einen seltenen Einblick in die mittelalterliche Kultur und die Vorstellung von Fruchtbarkeit.
Die Altstadt von Massa Marittima teilt sich in zwei Stadtteile: die Città Vecchia und die Città Nuova. Die Città Vecchia mit der Piazza Garibaldi und der Kirche San Cerbone ist das älteste Viertel der Stadt. Die engen, verwinkelten Gassen und die mittelalterlichen Gebäude versetzen den Besucher in eine andere Zeit.
- Torre del Candeliere, gebaut 1228
- Torre del Candeliere
- Cassero Senese, mittelalterliche Stadtbefestigung
- Weinhandlung
- Kleines Relief
- Maria Ss. di Provenzano
Im Kontrast dazu steht die Città Nuova, die höher am Berg liegt und im 13. und 14. Jahrhundert erbaut wurde. Damals stand Massa Marittima unter der Herrschaft von Siena. Die Straßen hier sind rechtwinklig angelegt. Der Turm Torre del Candeliere wurde im 13. Jahrhundert als Teil der Wehranlage der Stadt errichtet. Er ist mit der Festung Fortezza Senese durch eine imposante Brücke verbunden. Vom Turm hat man einen spektakulären Ausblick auf die Stadt und die umliegende Landschaft.
In Massa Marittima verschmelzen Geschichte und Gegenwart auf beeindruckende Weise. Die Stadt bewahrt ihren mittelalterlichen Charme und lädt ein, die Kultur und Schönheit der toskanischen Landschaft zu entdecken. Der Besuch in Massa Marittima war für mich, wie oft in der Toskana, wie eine Reise in die Vergangenheit. Diese Stadt hat mich sehr beeindruckt.
Zum Schluß noch die Karte von Massa Marittima: